21 Dezember 2005

9 Tage Sendepause

sind hiermit vorüber.

Fehlt bloss noch ein spannendes Thema.

Wie wär's mit Schadenfreude? Ein Klassiker.

Ich könnt mich zum Beispiel scheckig darüber freuen, dass die Mannesmann-Abwickler nun doch noch mal vor Gericht kommen. Reiner Neid, natürlich. Wenn ich ein paar Millionen dafür kriegen würde, dass ich meinen Job nicht anständig mache, würd' ich mich wahrscheinlich auch nicht gross wehren.

Jetzt werden Klaus und seine Mit-Esser (Namenswitze gehören sich nicht, weiss ich) (Kalauer auch nicht, weiss ich auch) vielleicht doch noch ihrer gerechten Strafe zugeführt. Ein paar Millionen Stunden gemeinnützigen Dienst fände ich nicht schlecht. Wahlweise als Erntehelfer oder Arbeitsvermittler.

Aber genug der Gehässigkeiten. Ist ja schließlich bald Weihnachten.

Was lernen wir aus der Causa Esser? Es wird einem nichts geschenkt.

Also ab in die offene Psychiatrie Fußgängerzone, einkaufen für die Lieben.

12 Dezember 2005

Der beste Platz ...


... ist immer an der Theke? Nicht in überfüllten Bussen und Bahnen.

Da ist der beste (Steh-)Platz eindeutig ca. einen Schritt hinter dem Einstieg.

Denn genau da bleiben die meisten Zusteigenden stehen und schlagen Wurzeln. Auch (oder: gerade?) wenn vor ihnen noch ein meterlanger, freier Mittelgang mit reichhaltigen Festhaltemöglichkeiten lockt. Auch (oder: gerade?) wenn sich hinter ihnen eine Traube Einstiegswilliger rebellierend auf dem Bürgersteig staut.

Sie bleiben. Obwohl das der zugigste, unbequemste Platz im ganzen Bus ist. Obwohl sie sich damit den Unmut sämtlicher Mitreisenden zuziehen.

Ganz klar: dieser dreckige Viertel-Quadratmeter Kunststoffboden ist ein magischer Ort, ein spirituelles Kraftzentrum. Stonehenge auf Rädern. Die kleine kosmische Andacht zwischendurch, eine Leistung Ihres Nahverkehrsverbundes.

Leider sind solche Entgrenzungs-Erfahrungen auf der Busschwelle meist von kurzer Dauer.

Wie soll man auch befriedigend mit dem All verschmelzen, während einem pudelmützige Grundschüler unter den Achseln hindurch wuseln und ein rüstiger Rentner kaum zwei Zentimeter vor dem eigenen, entrückt lächelnden Gesicht herrisch "Durrrrrchrrrrrücken!" bellt.

06 Dezember 2005

Abbitte

Vor einiger Zeit hatte ich hier öffentlich über Finanzbeamte gelästert.

Dafür entschuldige ich mich hiermit ebenso öffentlich.

Warum?

Weil ich heute morgen eine Frage zu meinem Einkommenssteuerbescheid (mit oder ohne Genitiv-s?) hatte:

Ich rief das örtliche Finanzamt an.
Die Leitung war frei.
Ein Mann nahm das Gespräch entgegen.
Er hörte sich meine Frage an und verband mich weiter an den zuständigen Sachbearbeiter.
Der Sachbearbeiter existierte wirklich und war tatsächlich zuständig.
Er beantwortete meine Frage.
Umfassend, korrekt und höflich.
Beglückt und gerührt legte ich auf.

Und sag' jetzt bitte keiner, das sei die übliche weichgespülte Advents-Emo.

Lassie und Fury

könnten doch mal zusammen in einer Serie auftreten, Peter Alexander und Anneliese Rothenberger hätten das schließlich auch schon gemacht.

Schöner Vorschlag, irgendwann in den 80ern im "Scheibenwischer" live am Harmonium vorgetragen von Hanns Dieter Hüsch.

Leider haben die Programmverantwortlichen nicht auf ihn gehört. Und nun ist er tot.

Liebe Intendanten: für zwischen den Jahren wünsche ich mir hiermit umfangreiche "Best of"-Sendungen über Hanns Dieter Hüsch und Dieter Hildebrandt (auch wenn letzterer hoffentlich noch lange lebt). Vielleicht könnt ihr dafür auf einen eurer zehntausend Jahresrückblicke verzichten?

Danke.