Meine Arbeitskollegen ahnen nichts davon, aber ich betreibe seit einiger Zeit Verhaltensforschung, und zwar in unserer gemeinsamen Teeküche.
Ziel des Versuches: durch subtilen Einsatz moderner Kriminalpsychologie das Verhalten von mehr als 20 erwachsenen Personen nachhaltig zu verändern.
Vor Beginn des Experiments war offenbar niemand in der Lage, seine benutze Kaffeetasse in die bereitstehende Spülmaschine einzuräumen. Also stapelten sich spätestens am frühen Nachmittag massenweise schmierige Tassen in und neben der Spüle.
Versuch 1 bestand darin, zunächst rein verbal an die Einsicht der Probanden zu appelieren, mittels eines Hinweis-Schildes "Bitte stellt euer benutztes Geschirr in die Spülmaschine".
Das Ergebnis war ernüchternd: der tägliche Geschirrstapel blieb so hoch und eklig wie eh und je. Heute werde ich den Versuchsaufbau ändern, indem ich die Stapelbildung schon im Keim unterbinde. Dazu räume ich mehrmals täglich das herumstehende Geschirr in die Spülmaschine. Mal sehen, ob das mehr bringt.
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